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Abenteuer Analogfotografie

Heute möchte ich ein paar meiner Gedanken zur Fotografie allgemein und wie ich zur analogen Fotografie kam, teilen. Ich hoffe, es ist nicht zu viel Text geworden.

Klar, früher als Kinder und Jugendliche haben wir alle schon einmal analog fotografiert. Es ging ja damals nicht anders. Aber heute? 2017? Warum interessiert sich jemand heute noch (oder vielleicht wieder) für analoge Fotografie?

Bei mir fing eigentlich alles harmlos an. Bei der Bildbearbeitung meiner digitalen Bilder bin ich irgendwann auf den Geschmack gekommen und habe die RAW Dateien in Schwarz-Weiß umgewandelt. Das ist schon irgendwie eine andere Welt. Durch die Umwandlung der Farben in Grautöne entsteht ein völlig anderes Bild. Die Farben, die manchmal nicht wirklich wichtig sind für eine Bildaussage verschwinden. Es bleibt das nur Wesentliche eine Bildes übrig. Einmal mit dem Schwarz-weiß Virus angesteckt, kommt man davon nicht mehr los.

Beim Bearbeiten von Bildern versuche ich immer mal wieder etwas neues aus. Als dann DXO Keys für eine alte Version ihres Programms Filmpack verschenkte, habe ich das natürlich auch gleich ausprobieren müssen. Mit dem Filmpack, welches man als Plugin für Lightroom nutzen kann, kann man den Look verschiedener Filme (Farbe und Schwarz-Weiß) simulieren. Dabei haben sie sowohl heute noch produzierte Filme als auch heute leider nicht mehr erhältliche Produkte in der Datenbank. Auch hier haben es mir besonders die Simulationen der s/w Filme angetan (in Silver Effex kann man übrigens auch ein paar schwarz-weiß Filme simulieren). Aber auch bei den Farb – und Diafilmen gibt es viele, deren Look mir sehr gut gefällt.

So wurde ich generell wieder auf das Thema der analogen Fotografie aufmerksam und habe mit den oben genannten Programmen und einigen Lightroom Presets experimentiert und Bilder entwickelt.

Einweg- oder Wegwerf-Fotos

Wenn es mittlerweile gut möglich ist, den analogen Look digital nachzubilden, warum fotografiere ich trotzdem „richtig“ analog? Immerhin ist es doch mit zusätzlichen Kosten verbunden? Und Geduld muss man auch aufbringen, denn das fertige Bild sieht man ja nicht gleich nach der Aufnahme. Seitdem ich fotografiere, bin ich in verschiedenen Fotoforen, Fotocommunities und natürlich auch Facebookgruppen die sich mit Fotografie beschäftigen, unterwegs. Auf diese Weise bekommt man in kurzer Zeit viele Bilder anderer Fotografen zu sehen. Mein Facebook Stream ist voll von guten und weniger guten Fotos anderer Fotografen. Das ist auf der einen Seite schön für alle, die sich für Fotografie geistern. Dabei kommt es mir immer mehr so vor, als ob Fotos zu Einweg- oder Wegwerf-Produkten geworden sind. Die Bilder „laufen“ so vorbei. Einmal ansehen, kurz freuen oder ärgern – nächstes Bild bitte. Da ist sehr selten ein Bild dabei, welches länger im Gedächtnis haften bleibt oder für welches ich mir mal den Link speichere um es später noch einmal ansehen zu können. So wird die digitale Fotografie zu Fluch und Segen gleichzeitig. Und diesem Schicksal möchte ich ein wenig entgehen. Ein Weg der mir das ermöglichen soll, ist die analoge Fotografie. Da habe ich am Ende des Prozesses ein echtes Bild in der Hand. Das gibt dem Foto einen anderen Wert und hat auch auf den Betrachter eine andere Wirkung. Es macht einen großen Unterschied, ob ein Bild im Internet an einem „vorbei huscht“ oder ob man es an der Wand sieht. Es verliert in meinen Augen etwas von der Beliebigkeit des Digitalzeitalters Weitere Gedanken zu diesem Thema und echte analoge Aufnahmen folgen demnächst.

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